Kommt dir das bekannt vor? Manchmal greifst du zum Essen, als wärst du fremdgesteuert? Du nimmst dir vor, weniger Süßkram zu essen und erwischst dich trotzdem immer wieder dabei? Hunger spielt dabei meistens keine Rolle? Du verspürst nicht mal Appetit? Du hast das Gefühl dein Denken setzt aus? Es ist wie ein innerer Drang, dem du dich machtlos ausgesetzt fühlst?

Und dann, wenn sich deine Nascherei bereits in deinem Bauch befindet, schaltet sich dein Denken ganz plötzlich wieder ein. Du fühlst dich schlecht und beginnst, das gerade Geschehene zu bereuen. Du glaubst, du hast keine Disziplin und wirst dein Gesundheitsziel niemals erreichen.

Dann habe ich heute eine sehr wertvolle Information für dich. Teilweise kannst du nämlich gar nichts dafür, dass dir dein Essverhalten hin und wieder entgleitet. Teilweise wirst du von deinem eigenen Gehirn sogar zum Essen gedränt. Klingt komisch, oder? Es ist aber tatsächlich etwas Wahres dran. Wir handeln nämlich manchmal so wie wir handeln, weil wir von unserem eigenen Körper dahingesteuert werden. Um genau zu sein, von unseren Hormonen.

In unserem Gehirn läuft ein System ab, welches unser Belohnungsverhalten steuert – das so genannte Belohnungssystem. Es beeinflusst unser Essverhalten durch die Ausschüttung von Hormonen und „verführt“ uns zu Handlungen, die wir aus Vernunft niemals getan hätten.

Entdeckt wurde das Belohnungssystem ganz zufällig in den fünfziger Jahren von den US-Forschern James Olds und Peter Milner. Ursprünglich wollten sie Erkenntnisse über das Lernverhalten von Laborratten gewinnen, indem sie beobachteten, wie die Ratten auf Stromschläge im Gehirn reagierten. Versehentlich pflanzten sie jedoch die Elektrode dafür ins falsche Areal des Gehirns und erhielten überraschende Ergebnisse: Wurde den Ratten ein Stromschlag verpasst, kehrten sie immer wieder in die Ecke des Käfigs zurück, in der sie den Stimulus bekamen. Dieser Stimulus wurde von den Nagern scheinbar als angenehm empfunden. Immer wieder kamen sie an den Ort des Geschehens zurück, in der Hoffnung, erneute Stromschläge zu bekommen.

Mit dieser Kenntnis forschten die Wissenschaftler weiter. In einem weiteren Versuch wurden die Ratten in einen leeren Käfig gesetzt, der nur mit einem Hebel ausgestattet war. Die Ratten konnten den Hebel selbstständig betätigen. Wurde der Hebel gedrückt, verpassten sich die Nager selbst einen Stromschlag über eine Elektrode in ihrem Gehirn. Schnell lernten die Ratten den Zusammenhang und drückten den Hebel im Minutentakt. Der dadurch selbst herbeigeführte Stromschlag stimulierte das Belohnungssystem so stark, dass die Ratten alle weiteren Bedürfnisse vernachlässigten. Sie aßen und tranken nichts, so lange, bis sie umkippten. Alles drehte sich nur noch darum, die Belohnung und das damit verbundene positive Gefühl zu erreichen.

Und was hat das nun mit dem menschlichen Belohnungsverhalten zu tun? Dieses Verhalten tritt tatsächlich auch bei uns Menschen auf, wenn wir eine Belohnung (z.B. Schoki) in Aussicht haben. Heißt das nun, dass wir ein System in unserem Gehirn haben, das gegen uns arbeitet? Die gute Nachricht lautet NEIN! Dieses System erfüllt einen ganz wesentlichen Zweck: den Selbsterhalt. Wir Menschen haben elementare Bedürfnisse. Dazu zählen unter anderem Hunger und Durst. Werden diese Bedürfnisse gestillt, stellt sich ein Glücksgefühl im Gehirn ein.

Aber auch neben dem Selbsterhalt können scheinbar banale Dinge, wie ein Sprung vom Fünf-Meter-Turm oder eine Tafel Schokolade, solche Glücksgefühle auslösen. Das Verlangen und die Aussicht auf eine Belohnung motivieren uns Menschen zum Handeln. Schreiben wir eine To-Do-Liste, arbeiten wir diese dank des Belohnungssystems viel schneller ab, weil wir die Aussicht auf eine Belohnung haben. Können wir Punkte auf der Liste abhaken, überrollt uns ein Gefühl der Zufriedenheit und Erleichterung. Wir richten unser ganzes Leben danach aus, unserem Verlangen nachzugeben – in Aussicht auf eine Belohnung. Wir studieren beispielsweise jahrelang mit der Aussicht, anschließend Anerkennung und einen tollen Job zu bekommen. Ohne das Wissen, dass am Ende eine Belohnung wartet, würden wir wahrscheinlich abbrechen, sobald die ersten Hürden kämen.

Dank des Belohnungssystems bleiben wir also motiviert, unsere Handlungen langfristig durchzuführen, bis wir unser Ziel erreicht haben. Das heißt also, selbstverständlich dürfen wir uns belohnen, wenn oder damit etwas gut klappt, nur bitte nicht mit Essen. Und genau das könnte eine wichtige Leitplanke für unser Essverhalten darstellen. Statt uns bestimmte Lebensmittel zu verbieten, könnten wir viel eher herausfinden, wieso wir in bestimmten Situationen immer wieder zu bestimmten Lebensmitteln greifen.

Beobachte dich doch einmal selbst in deinem Alltag. In welchen Situationen möchtest du dich mit Essen belohnen? Zum Beispiel wenn du erschöpft bist oder wenn du dich geärgert hast? Schnapp dir ein Notizbuch und einen Stift und beschreibe diese Situationen ganz detailliert.

Nutze deine Erkenntnisse und überlege dir für bestimmte Situationen Alternativen. Welche Handlungen könnten in diesen Momenten noch Glücksgefühle in dir auslösen? Wenn du Entspannung brauchst, könntest du statt der Schoki eine Gesichtsmaske auflegen. Wenn du dich geärgert hast, könntest du statt der Tüte Chips deine Gedanken in ein Tagebuch schreiben und deinem Ärger auf diese Weise Luft machen. Was auch immer dir einfällt, notiere es in deinem Büchlein und über deine Alternativen im Alltag.

Es grüßt dich Yvi

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