Ich erlebe es leider häufig, dass Menschen nach dem folgenden Motto leben – teils bewusst, teils unbewusst: Wie du mir, so ich dir!
Na klar, diese Haltung ist einfach und bequem. Vor einiger Zeit erlebte ich Folgendes: Ich war morgens beim Bäcker und sehr in Eile. Ich hatte bezahlt, das Portemonnaie in der einen, das Wechselgeld und meine Brötchentüte in der anderen Hand – also, beide Hände voll. Einer anderen Kundin, die ebenfalls fertig und auf dem Weg war, die Bäckerei zu verlassen, lief ich hinter her. Prompt fiel die Tür vor meiner Nase zu. Was war das denn? Hatte sie nicht gesehen, dass ich die Hände voll hatte? Soll ihr das doch auch mal passieren – dachte ich so.
Aber Stopp! Was war da passiert? Wieso war ich zornig auf eine fremde Frau? Liegt es nicht an mir, wie ich mit der Situation umgehe? Wahrscheinlich hat sie mich einfach nicht gesehen. Und dass ich mit vollen Händen durch eine geschlossene Tür möchte und es nicht schaffe, kann ich ihr auch nicht vorwerfen. Diesen Aha-Effekt habe ich folglich in ähnlichen Situationen wahrgenommen und darüber nachgedacht. Ich entschied mich, einfach mal den Kopf zu benutzen (damit meine ich nicht, um durch die Tür zu kommen) und mich an folgende Worte erinnert: Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen.
Situationen, in denen wir unser Gegenüber für den unerfreulichen Ausgang verantwortlich machen, lohnen sich zu reflektieren. Ich habe für mich entschieden, meiner Umwelt ein bisschen toleranter, geduldiger und freundlicher gegenüberzutreten und bin dadurch zufriedener geworden. Ich ärgere mich nicht mehr so viel über andere, weil ich erkannt habe, dass es dafür meistens gar keinen Grund gibt.
Also, fangen wir doch einfach bei uns selbst an: Verändern wir unser eigenes Verhalten, verändert sich automatisch auch unsere innere Haltung und wir finden so zu mehr Zufriedenheit in unserem Leben.